Sekundäre Pflanzenstoffe
Diese Stoffe pflanzlicher Herkunft gewinnen in der orthomolekularen Medizin immer größere Bedeutung, da man immer mehr Hinweise auf die gesundheitsfördernden und - schützenden Eigenschaften findet. Besonders bekannte sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe sind die roten Farbstoffe aus der Tomate, dem Rotwein oder der Möhre. Auch die Inhaltsstoffe aus dem grünen Tee wurde bereits vielfältig untersucht und ihre positiven Effekte auf die Gesundheit des Menschen berichtet.
Hier stellen wir Ihnen die bekanntesten sekundären Pflanzeninhaltsstoffe kurz vor.
RDA = Recommanded Dailiy Allowance (empfohlene tägliche Zufuhr)
Alpha-Carotin und Beta-Carotin
Carotinoide gehören zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen und besitzen als «Radikalfänger» eine starke antioxidative Wirkung. In der Natur existiert eine breite Vielfalt von Carotinoiden: Alpha-Carotin und Beta-Carotin. Diese Carotine sind Vorstufen von Vitamin A und werden deshalb auch als Provitamin A bezeichnet. Als Antioxidans schützt Beta-Carotin Augen, Haut, Lunge und Erbsubstanz vor freien Radikalen und unterstützt die Immunabwehr.
RDA 100 % | 4.8 mg |
Therapeutischer Wirkungsbereich | bis 137 mg |
Sicherheitsgrenze (Schätzwert) | keine bekannt, Raucher sollten nicht mehr als 3 mg Carotin pro Tag einnehmen! |
Acacia Gum
Acacia Gum ist auch als «Gummi Arabicum» bekannt. Die Substanz aktiviert die Darmfunktion und mobilisiert das Immunsystem. Die natürlichen Mikroorganismen des Darms (Darmflora) verarbeiten Acacia Gum unter anderem zu kurzkettigen Fettsäuren. Sie unterstützen den Aufbau der Darmschleimhaut.
Therapeutischer Wirkungsbereich | bis 2'400 mg |
Sicherheitsgrenze (Schätzwert) | keine bekannt |
Bioflavonoide, Zitrusbioflavonoide
Flavonoide haben äusserst vielfältige Wirkungen auf den Organismus. So zeigen sie unter anderem einen positiven Einfluss auf den Blutkreislauf, die Herztätigkeit und die Gedächtnisleistung, schützen gesundes Gewebe bei Bestrahlungen, haben teils bakterienhemmende oder virustatische Wirkung und senken den Histaminspiegel. Histamin ist ein an vielen regulierenden Prozessen beteiligtes Gewebshormon. Bei Allergikern erhöht sich nach Kontakt mit «ihrem» Allergen der Histaminspiegel auf ein kritisches Mass. Bei ihnen können Bioflavonoide die Symptomatik erheblich bessern. Flavonoide reduzieren ausserdem den Laktatspiegel in der Muskulatur und verbessern die Jodversorgung. Sie wirken teils entzündungshemmend und senken die Körpertemperatur. Die Wirksamkeit und Bioverfügbarkeit von Vitamin C wird durch Flavonoide verstärkt.
Therapeutischer Wirkungsbereich | bis 100 mg |
Sicherheitsgrenze (Schätzwert) | keine bekannt |
Chaga
Chaga ist ein vorwiegend in Sibirien vorkommender Birken-Baumpilz. Er wird aufgrund seiner extrem antioxidativen Wirkung geschätzt. Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) setzt den Pilz bei Tumoren ein. Chaga enthält grosse Mengen an Betulinsäure, ein Wirkstoff, der bei Krebszellen das Zelltod-Programm einleiten kann. Auch das Enzym Superoxiddismutase (SOD) ist enthalten. Es ist stark antioxidativ wirksam und stabilisiert das Immunsystem. Darüber hinaus besitzt Chaga positive Wirkungen auf Darmflora, Blutdruck und Pulsfrequenz sowie harntreibende, entkrampfende, antimikrobielle und reparative Eigenschaften. Die Darmflora kann durch Chaga gestärkt, Blutdruck und Pulsfrequenz können normalisiert werden.
Therapeutischer Wirkungsbereich | bis 100 mg |
Sicherheitsgrenze (Schätzwert) | 200 mg |
Curcumin / Piperin
Curcuma ist eine tropische Gebirgspflanze mit Heimat in Indien und Südostasien. Sie gehört zur Pflanzenfamilie der Ingwergewächse und ist eine international anerkannte Heilpflanze. Die wichtigste Wirksubstanz in der Gelbwurzel ist das Curcumin. Es gehört zur Klasse der Antioxidantien wie beispielsweise Vitamin E, Carotin oder Vitamin C. Curcumin wirkt stark galletreibend, entzündungshemmend, antioxidativ, antimikrobiell, antimutagen und krebsvorbeugend. Curcumin hemmt die Synthese der entzündungsauslösenden Prostaglandine. Zur Erhöhung der biologischen Verfügbarkeit ist Piperin, als Hauptalkaloid des Schwarzen Pfeffers, hinzugegeben. Piperin regt, wie alle scharfen Stoffe, den Stoffwechsel sowie die Sekretion (Speichel, Verdauungssäfte) an und wirkt antimikrobiell.
Therapeutischer Wirkungsbereich | bis 1'000 mg |
Sicherheitsgrenze (Schätzwert) | 2'000 mg |
Garcinia Cambogia (Hydroxizitronensäure)
Garcinia wird aus den Schalen einer Tamarinde gewonnen. Der Extrakt enthält grosse Mengen an Hydroxicitronensäure (HCA), ein Wirkstoff, der im Fettstoffwechsel das Enzym ATP-Citrat-Oxalacetat-Lyase blockiert und damit die Umwandlung von Kohlenhydraten aus der Nahrung in (Depot-)Fett hemmt. Garcinia dämpft auch den Appetit. Der Pflanzenextrakt wird primär zur Gewichtsreduktion eingesetzt.
Therapeutischer Wirkungsbereich | bis 500 mg |
Sicherheitsgrenze (Schätzwert) | keine bekannt |
Catechin-Extrakt = Grüntee-Extrakt
Grüner Tee enthält eine Reihe von Polyphenolverbindungen, die eine sehr starke antioxidative Wirkung entfalten. Darunter besonders bekannt ist Epigallocatechingallat (EGCG) und dessen positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Grüntee-Extrakt entlastet das körpereigene antioxidative System, wirkt präventiv bei Arteriosklerose und senkt Cholesterinspiegel und Blutdruck.
Therapeutischer Wirkungsbereich | 50- 800 mg |
Sicherheitsgrenze (Schätzwert) | 800 mg |
Isoflavone
Isoflavone werden auch als Phytoöstrogene bezeichnet, weil sie östrogenähnliche Wirkungen haben. Die Struktur unterscheidet sich grundsätzlich von der des Östrogens. Weil die Substanzen aber im Organismus die gleichen Rezeptoren besetzen, wirken sie «hormonmodulierend». Phytoöstrogene haben positive Effekte auf den Hormon- und Knochenstoffwechsel und das Lipidprofil. Sie sind präventiv wirksam gegen Krebs und Herzkreislauf-Erkrankungen.
Therapeutischer Wirkungsbereich | 10-60 mg |
Sicherheitsgrenze (Schätzwert) | 90 mg |
Rotweinextrakt / OPC mit Resveratrol
Rotweinextrakt ist eine besonders wirksame Mischung aus antioxidativen Bioflavonoiden mit der gefässschützenden Wirkung von Rotwein. Die enthaltenen oligomeren Proanthocyanidine (OPC) sind in ihrer stark antioxidativen Kapazität der von Vitamin C und von Vitamin E um ein Vielfaches überlegen. Sie wirken entzündungshemmend und blutdrucksenkend und pegeln überhöhte LDL-Cholesterinwerte.
Therapeutischer Wirkungsbereich | bis 200 mg |
Sicherheitsgrenze (Schätzwert) | keine bekannt |
Silymarin
Silymarin ist ein pflanzlicher Wirkstoff aus der Mariendistel. Er wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Leber beim Abbau von Giften und von Alkohol. Allergiker profitieren von Silymarin durch die zellstabilisierende Wirkung. Typische Allergiesymptome können gemindert werden. Silymarin wirkt antioxidativ. Die Substanz wird empfohlen, um eine erhöhte Schadstoff- / Radikalbelastung zu neutralisieren. Die Neuentstehung von Leberzellen sowie die Regenerationsfähigkeit dieses Organs kann durch Silymarin gefördert werden.
Therapeutischer Wirkungsbereich | bis 200 mg |
Sicherheitsgrenze (Schätzwert) | 200 mg |